sh logo

Das PerspektivSchul-Programm

Grundlage für das PerspektivSchul-Programm ist die Idee eines Bildungsbonus' aus dem Koalitionsvertrag 2017-2022 der Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein.

Dort heißt es: „Wir werden einen Bildungsbonus für Schleswig-Holsteins Schulen entwickeln und damit beginnen, Grundschulen und weiterführende Schulen in der Sekundarstufe I in Sozialräumen mit besonderen Herausforderungen mit besserer Personalausstattung zu unterstützen.“

Das Ergebnis dieser Vereinbarung ist das PerspektivSchul-Programm.

Hier finden Sie das Handbuch.

Bei den PerspektivSchulen handelt es sich keinesfalls grundsätzlich um Schulen, die einen geringen Entwicklungsstand aufweisen oder mit besonders schlechten Ergebnissen aufwarten. Die PerspektivSchulen eint bei vielen Unterschieden einzig, dass sie sich alle in einem Sozialraum mit besonderen Herausforderungen befinden. Aufgrund dieser Tatsache wird an diesen Schulen unter ganz anderen Bedingungen gearbeitet, gelebt und gelernt als andernorts.

Für ihre besonderen Arbeitsbedingungen benötigen die PerspektivSchulen Wertschätzung, Anerkennung und Unterstützung. Gleichzeitig dürfen sie selbst nicht in ihren Bemühungen nachlassen, vieles zu tun, um den Kindern ihres Quartiers die gleichen Bildungsmöglichkeiten zu bieten wie denen in weniger herausfordernden Gebieten.

Die Unterstützung dieser Schulen im Zuge der Teilnahme am PerspektivSchul-Programm soll ihnen dabei helfen, die Bildungschancen der ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu verbessern. Dafür sollen die vorhandenen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler anerkannt und gefördert werden, es gilt, das Unterrichtsangebot auf die vielfältigen Förderbedarfe der Kinder und Jugendlichen noch besser abzustimmen und besondere Begabungen in den Perspektiv-Schulen noch besser zu fördern. Wichtig ist es, dafür kulturelle Vielfalt als Chance zu sehen und zu nutzen, Motivation und positive Verstärkung grundsätzlich als präventive Mittel einzusetzen und Eltern als Partner in den Bildungsprozess einzubeziehen. Eine Verzahnung der Angebote von Vor- und Nachmittag sowie eine Öffnung in das Umfeld durch vielfältige Kooperationen wirkt verstärkend. Dabei sollte immer im Blick behalten werden, die Resilienz bei allen Beteiligten in der Schulgemeinschaft zu stärken, indem das Wohlbefinden aller regelmäßig in den Blick genommen wird.

Die Teilnahme am PerspektivSchul-Programm ist für die Schulen verpflichtend. Die Auswahl erfolgt über einen eigens entwickelten Sozialindex des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der
 Naturwissenschaften und Mathematik (IPN).

Die am meisten herausgeforderten 62 Schulen nach dem Sozial-Index des IPN sind über den PerspektivSchul-Index festgelegt und wurden in einer 20er Gruppe (2019) und zwei 21er Gruppen (2020 und 2021) an das Programm, das bis Sommer 2024 läuft, angebunden.

Konkretisierte Ziele des PerspektivSchul-Programms aus den bisherigen Handreichungen sind:

  1. Förderung der Entwicklung von Fähigkeiten und Begabungen der einzelnen Schüler
  2. Verbesserung und Sicherung der Quote der Schüler, die einen individuell bestmöglichen Schulabschluss erreichen
  3. Entwicklung von Persönlichkeitsmerkmalen, die Ausbildungsreife erkennen lassen
  4. Förderung der beruflichen Orientierung
  5. Unterstützung des Übergangs in die berufliche oder eine weitere schulische Bildung
  6. Unterstützung und Entlastung der Schulleiter für die Leitung einer PerspektivSchule (Kommunikations- und Organisationszeit)
  7. Unterstützung und Entlastung der Lehrkräfte (Kommunikationszeit)
  8. Erfolgreich verstetigte verbindliche Implementierung von Maßnahmen der Schul- und Unterrichtsentwicklung, die dem Umgang mit heterogenen Schülergruppen dienen.
  9. Förderung von Kooperationen mit anderen Schulen und Einrichtungen im sozialen Umfeld
  10. Öffnung der Schule nach außen im Zuge positiver Öffentlichkeitsarbeit
  11. Beteiligung der Eltern an einer gemeinsamen Erziehungs-und Bildungsarbeit mit ihren Kindern

Grundlage für das Qualitätsverständnis im PerspektivSchul-Programm ist der „Orientierungsrahmen Schulqualität“ für Schleswig-Holstein.

Die Angebote des PerspektivSchul-Programms unterstützen vorrangig die für den Schulentwicklungsprozess verantwortlichen Schulleitungen bei der Weiter- und Neuentwicklung von Maßnahmen für die von ihnen geleiteten Schulen durch Schulentwicklungswerkstätten mit Fortbildungsbausteinen (2,5-tägige„Akademien“ nach dem Curriculum von „impakt schulleitung“ der Wübben Stiftung Bildung), Prozessbegleitung (Schulentwicklungsberatung in Zusammenarbeit von IQSH und Schulaufsicht), Schulleiter-Coaching, regionaler Vernetzung und Intensivierung des Austauschs vor Ort über die Programm-Schulen und die zuständige Schulaufsicht, überregionale Angebote gemeinsam mit Schulleitungen und Schulaufsichten („Foren“ und Hospitationen), Netzwerke, Anregungen durch Exkursionen (Foren) sowie erhebliche Finanzmittel.

Ziel ist es über die konkrete Unterstützung der an Schule Beteiligten hinaus, mittels einer wissenschaftlichen Begleitung seitens des Teams um Prof. Dr. Stephan Huber von der Pädagogischen Hochschule Zug in der Schweiz, Kenntnisse über erfolgreiche Unterstützungsformate und zukünftige Steuerungsinstrumente zu erhalten.

Programmarchitektur: